Marihuana als Heilmittel

Auch wenn Cannabis und das aus der Hanfpflanze gewonnene Marihuana den meisten nur als Droge bekannt ist, wird es durchaus häufig auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Erste schriftlich festgehaltene Aufklärungen über die medizinische Wirkung von Cannabis stammen vermutlich aus einem über 4000 Jahre alten Buch über Botanik und Heilkunst. In der Medizin in den alten Klöstern fand Cannabis viel Verwendung und so wurde die Pflanze bereits seit dem 16. Jahrhundert in den Kräuterbüchern aufgenommen. Allgemein wurde Cannabis als Opiumersatz verschrieben, diente aber auch als Mittel gegen Rheuma und Bronchitis. In den USA war Marihuana bis Ende des 19. Jahrhunderts das am meisten verbreitete Schmerzmittel. Erst dann wurde es durch Aspirin und andere synthetische Arzneimittel immer weiter vom Markt verdrängt und fand immer seltener Anwendung. In Deutschland und der Schweiz galt Hanf ebenfalls als wichtiges Heilmittel. In den Jahren zwischen 1850 und 1950 waren auf dem Markt über 100 verschiedene Medikamente mit Cannabisanteil erhältlich. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Verschreibung und Konsumierung der Droge in den meisten Ländern verboten und damit illegal. Die medizinische Anwendung von Cannabis wurde jedoch mittlerweile in vielen Ländern wieder erlaubt.

marihuana als heilmittelEs ist wichtig, einen Mittelweg zu finden. Cannabis und seine verschiedenen Ausführungen sind eine Droge, die unter Missbrauch schwerwiegende Folgen mit sich führen kann. Ein Allheilmittel ist es sicherlich auch nicht. Doch in vielen Teilen der Medizin stellt es eine nebenwirkungsarme und effektive Lösung dar. Wird es in therapeutischer Dosierung und unter Überwachung eines Arztes eingenommen sind bisher keine negativen physischen Folgen bekannt, welche durch Marihuana herbeigeführt wurden. Bisher sind auch keine Todesfälle durch medizinischen Cannabiskonsum bekannt. Die Anwendungsbereiche der Droge sind sehr weit gefächert. An dieser Stelle soll auf einige Einsatzgebiete eingegangen werden:

Bei Appetitlosigkeit magern die Patienten meist in geringer Zeit sehr stark ab. Sie verspüren keinen Appetit und verweigern die Nahrungsaufnahme. Dies ist zum Teil bei Krebskranken, Patienten mit Aids und solchen mit Morbus Alzheimer der Fall. Bereits eine Einnahme von 5 mg THC täglich hat zur Folge, dass die Konsumenten erstmals wieder richtig Appetit verspüren und ihre Nahrungsaufnahme nicht verweigern.

Bei Übelkeit und Erbrechen, mit welchen Krebskranke und Aidskranke oftmals kämpfen müssen, wird auch heute noch die Behandlung mit THC angeboten. Auch wenn Cannabis nicht das wirkungsvollste Medikament ist, wird es gerne noch verwendet. Der Grund dafür ist, dass es oft auch dann wirkt, wenn andere Medikamente ihre Wirkung verloren haben. Darüber hinaus sind die Nebenwirkungen von THC sehr gering und deshalb besser Tolerierbar als die oft schweren Nebenwirkungen anderer Medikamente.

Bei Depressionen wurde wiederholt eine stimmungsaufhellende Wirkung von Cannabis festgehalten. Aus diesem Grund findet das Rauschmittel oft bei reaktiven Depressionen, welche durch schwere Erkrankungen hervorgerufen werden, seine Anwendung.

Neurodermitis: Hanf gehört zu den seltenen Pflanzen, deren Samen Gamma-Linolensäure enthalten. Diese wird bei einem gesunden Menschen selbstständig im Körper gebildet. Ist dies nicht der Fall, so kann es zu schweren Stoffwechselerkrankungen kommen. Einige dieser Erkrankungen sind Neurodermitis, rheumatoide Arthritis und diabetische Neuropathie. Auf diesem Gebiet wird das Öl der Hanfpflanze selbst bei Säuglingen und Kleinkindern angewendet.

Die medizinischen Bereiche, in denen Cannabis und Marihuana verschrieben wird sind weitaus größer und umfassender als von den meisten, die diese Pflanze nur als Rauschmittel kennen, angenommen wird.

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